FaustAnimation

Entstehungssgeschichte der Animationssequenzen zu Philipp Hochhausers Spielfilm "FAUST", geschrieben von Animationsregisseur Benjamin Swiczinsky

Sonntag, Juli 16, 2006


HOW WE WORK 2

Werde Euch ein bisschen mehr davon erzählen, wie wir Animations-technisch arbeiten. Bevor ich eine Szene zu animieren beginne zeichne ich mir auf einem einzelnen Blatt die Extremes (Eckphasen) auf (siehe obiges Bild). Ich verwende verschiedene Farben, damit ich bei diversen Überlappungen der gleichen Figur nicht durcheinander komme. So ein Schema dient in erster Linie dazu, dass sich die Figur nicht im Laufe der Szene zu stark verändert (schrumpft, wachst, etc.), wie das oft vorkommen kann wenn man chronologisch (von vorne nach hinten) animiert. Die einzelnen Positionen der Figur (in diesem Falle des Pudels) werden dann jew. Auf ein einzelnes Blatt übertragen, dann werden zwischen Eckphase 1 und 2 die so genannten Inbetweens oder Zwischenphasen gezeichnet, die die beiden Positionen verbinden und die Bewegung abrunden. Ab und zu ist es bei uns so, dass Eck- und Zwischenphasen verschiedene Leute zeichnen. Meistens aber zeichnet es ein und der/die selbe ZeichnerIn.

Das zweite Bild was Ihr daneben seht (leider weiß ich nicht, wie man bei diesem Blog seine Bilder dorthin setzt wo man will. Bei mir landen sie leider immer ganz oben) hat mit meiner letzten Animation zu tun

Roland ein ehemaliger Faust-Mitarbeiter, der leider nie eine Szene animierte, uns dafür aber wunderbare Konzept- und Charakter-Entwürfe hinterließ entwarf, unter anderem, das obrige, genauer gezeichnete Bild mit dem Satyr und der dicken Frau. Ich vereinfachte das Bild ein bisschen für die Animation, da so extrem viele feine Schraffuren und Schatten sehr mühsam zu animieren sind. Ich verwendete unteres Bild gleich als Eckphase und entwarf ausgehend von diesem zwei weitere Eckphasen, die den weiteren Handlungsablauf erklären (siehe nächstes Pic).


Danach verband ich die 3 Eckphasen erst mit weiteren Extremes und dann mit Zwischenphasen. Va. interessant zu zeichnen war der Wein der den Körper der Hexe hinunter rinnt, sowie die Drehung des Satyrs von der Kamera weg zu ihr. Die Aktion besteht jetzt aus 35 Frames, wobei teils auf verschiedenen Ebenen gearbeitet wurde, da sich der Körper von der Hexe nicht immer bewegt. Werde diese Szene, zusammen mit vielen anderen morgen als Linetest aufnehmen. Ist schon ein ganz schöner Stoß g

eworden (siehe letztes Bild)