FaustAnimation

Entstehungssgeschichte der Animationssequenzen zu Philipp Hochhausers Spielfilm "FAUST", geschrieben von Animationsregisseur Benjamin Swiczinsky

Montag, Juli 31, 2006

Und hier noch einige Original-Hochhauser/Swiczinsky-Skizzen, die zur Planung der Kamerafahrt inder Walpurgisnacht dienen. Alles klar ;-)



(Lagen noch in der ASIFA herum, und da ich ncihts besseres mit meiner Zeit anzufangen wusste, hab ichs eingescannt...
Gestern, vergangenen Sonntag gab es wieder ein Animationsmmeeting. Wir (Philipp, Holger und ich) sind nocheinmal die kameratechnische Auflösung der Walpurgisnachtszene durchgegangen, da Holger sich jetzt an die Programmierung der 3D-Animation machen wird. Zu Beginn der Szene haben wir jetzt noch eine kleine Änderung vorgenommen: Nachdem Mephisto dem jungen Faust mit einer kleinen Handgeste seine Welt der Hexen und Dämonen präsentiert, bleibt die Kamera jetzt nicht, wie ursprünglich auf ihnen, sondern erhebt sich,wie mit einer Kranfahrt, in die Höhe und man sieht die ganze Lichtung in der Totale (vieleicht kennen einige von euch die Szene in "Once Upon A TIme In The West" (Sergio Leone), wo Claudia Cardinale durch das Bahnwärterhäuschen die Stadt betritt und die Kamera sich über das Dach des Häuschen hinweghebt. So was schwebt uns in etwa vor. Nur haben wir halt kein Dach :-)


Weiters hat sich jetzt auch endlich das leidige Pudel-Farbproblem gelöst. Mit der, glaube ich, vierten Version des Pudelfarbschemas sind wir nun endlich zufrieden. Der Pudel ist nun sehr dunkel, ohne Schimmer. Trotzdem sieht man aber noch leicht seine Konturen. Das ganze haben wir auch schon in der Bewegung ausprobiert und es funktioniert nun hervorragend.

Achja, noch etwas: Wenn alles hinhaut geht morgen, am 1.August unsere Faust-Website www.faustderfilm.com online . Buy the ticket! Take the ride....

Freitag, Juli 28, 2006

So, wie schon obiges Bild andeutet, ist trotz sengender Hitze, das Arbeitsfieber bei mir ausgebrochen. Nachdem ich mich jetzt schon haupsächlich um die Koloration einzelner Figuren kümmere, mache ich trotzdem auch noch ein paar ausstehende Animationen. So z.B. die tanzenden Hexen ums Walpurgisnachtsfeuer. Dazu entwickelte ich eine Art Hopserschritt als Zyklus mit angefügter Drehung am Anfang und am Ende der Animation, den ich zuerst auf einem einzelnen Blatt, auch wieder mit Hilfe meiner Richard Williams-Animationsbibel, schematisch skizzierte. (siehe Bild)
Nach dem einscannen kolorierte ich die Frames schnell. Das war nicht so aufwendig, da diese Figur nur im Schattenriss dargestellt wird. Danach erstelle ich einen kurzen transparenten Movieclip, in dem sich der Zyklus einigemale wiederholte. Diesen legte ich dann über mein, vor einigen Tagen erstelltes Feuer und programmierte einen Pfad des Clips rund ums Feuer, da in der eigentlichen Animation die Hexe am Stand hüpft. Nachdem ich die Hexe einmal passend eingefügt hatte, kopierte ich diese Einstellung und setzte sie weiter vorne und hinten im Clip zeitversetzt wieder ein, sodass am Ende eine ganze Hexenscharr ums Feuer tanzt.
Was die bewegungsmässige Qualität des Hopserschrittes angeht bin ich mir noch nicht ganz so sciher, ob es nicht doch etwas zu eigenartig wirkt. Allerdings muß man sagen, dass man die Hexen sowieso nie ganz groß sehen wird, da sie immer um das etwas entfernte Walpurgisnacht feuer tanzen.

Dienstag, Juli 25, 2006

…FIRE IN THE SKY!!!
Habe mich in den letzten Tagen hauptsächlich mit dem Feuer in der Walpurgisnacht beschäftigt. Ursprünglich hatten wir ja geplant das Feuer vollkommen im Computer mit dem entsprechenden Partikelprogramm zu generieren, da, vor allem ich, bedenken hatte, dass ein Handgezeichnetes Feuer nicht den gewünschten Effekt erbringen würde. Doch nachdem uns kein computeranimiertes Feuern nach ein paar Experimenten am Computer so wirklich begeisterte, beschlossen wir in einem Gespräch mit Philipp und Holger, dass wir das Feuer doch nicht digital animieren werden. Grund 1: Die meisten Computer-Animierten Feuer sehen zu weich und glatt in der Bewegung aus (Sprich: Das sind eher die Art von Feuer um die man mit der Pfadfindergruppe und Gitarre sitzt, doch wir brauchen ein loderndes – ein Höllenfeuer!!!), Grund 2: Die digitale Animation spießt sich stilistisch etwas mit der ansonsten analogen Animation.
Also gut, sagte ich. „ich wird schauen das ich das analog irgendwie hinbekomme!“. Natürlich hatte ich keine Ahnung wie. Als Vorlage diente mir das Production Painting von Holger, doch das war zum animieren zu wenig.
Nach einigen kläglich gescheiterten Versuchen das Feuer Einzelbild im Photoshop zu animieren, fing ich, wie bei schon vielen vorherigen Animationen bei der Recherche und Inspirationssuche an. Nach etwas längerer Suche in meiner bescheidenen unsortierten Privat-Videothek fand ich ein Feuer (sogar ein Höllenfeuer) in Der Sequenz „Night on Bold Mountain“ aus dem Disney-Klassiker „FANTASIA“ (Witzigerweise hatte diese Sequenz, die ich mir schon öfters als Inspiration für unser Faust-Design ansah, F.W.Murnaus Stummfilmklassiker „Faust“ als Vorbild). Leider ist das Feuer in diesem Film, bei genauerem Betrachten, sehr stilisiert. Doch es gab mir in der Einzelbild-Analyse schon einige Informationen darüber, wie sich ein Feuer ca. bewegt.
Mit nur mittelmäßiger Information setzte ich mich an den Zeichentisch und zeichnete einmal mal drauf los, bis ich bei 10 Frames angelangt war. Ich machte einen Line-Test. Nach dem scannen war ich erstaunt, wie gut ich es bewegungsmäßig hinbekommen hatte. Um den richtigen Feuer-Schein hinzubekommen kolorierte ich die Frames einzeln im Photoshop- importierte sie ins Premiere und fügte noch etwas Funkenflug digital ins Feuer ein, um das ganze etwas knisternder zu machen. Da ich sehr zufrieden mit diesem Test war, zeichnete ich weitere 15 Frames und ergänzte die Animation zu einem Zyklus.
Ich werde das Feuer noch etwas ausbauen, da man es ja in sehr vielen Einstellungen sieht, und da kommt ein 25-Frames-Zyklus vielleicht ein bisschen billig (obwohl sich die meisten Feuer witzigerweise sehr zyklisch bewegen).
Da mir heute das gelochte Papier ausgegangen ist und außerdem fast alle Animationen schon fertig sind, widmete ich mich wieder etwas der Koloration des Films: Kolorierte eine Ziege von Robert, eine Einstellung aus Fausts tanz mit der jungen Hexe und versuchte weiter auf den Kern der Pudelkoloration zu kommen. Wie schon in einem vorherigen Post erwähnt sind wir mit der bisherigen Koloration des Pudels noch nicht sehr zufrieden, da sie im 3Dimensionalen Raum zu flach wirkt. Doch auch die neueren Farbentwürfe mit Lichtschimmer im Fell (siehe Bild einige Posts zuvor)bergen Probleme: Da im Original nirgends eingezeichnet ist wo der Schimmer anfangen bzw. enden soll, springt der Schimmer nun in einem Testclip nervös hin und her. Deswegen zeichnete ich heute den Beginn/das Ende des Schimmers auf ein paar Originalzeichnungen ein und scannte diese ein und versuchte sie zu kolorieren. Leider war das Resultat, dass die Koloration für jedes Frame extrem lang braucht und außerdem der Verlauf des Schimmers nun um einiges härter ist, als im Farbschema ist, was dem Ganzen wieder einiges von der erwünschten Räumlichkeit nimmt. Naja, es wird sich schon eine Lösung finden, wie wir den „Töter“ (Halb Teufel, halb Köter)n anpinseln werden.

P.S.: Eigentlich wollte ich auch noch Bilder hochladen, aber irgendwie streikt der Computer bzw. blogger.com...

Sonntag, Juli 23, 2006

Jo, es gab schon länger keinen Eintrag mehr, da ich einerseits mit anderen Dingen beschäftigt war und es mir andererseits in der schwülen Julihitze schwer fiel, zu fausteln.

Heute fand wieder ein kleines Faust-meeting in der ASIFA statt. Obwohl ich mir eigentlich nicht wirklich viel neues erwartete, spazierte Ruth mit drei vollkommen neuen fertig animierten Hexen inklusive "Haustieren" herein. wir nahmen zusammen die Frames mit dem Scanner auf, da der neue Neon-Aufnahmetisch in der ASIFA leider ein unregelmässiges Flackern in der fertigen Animation erzeugt. Die Szene heute perfekt hin und kann 1:1 mit anschließender Koloration in den Film übernommen werden.
Apropos Koloration: Zeitlich wird es sich bei uns bis September mit den Animationen auf jeden Fall ausgehen (Robert arbeitet gerade an der letzten wichtigen Szene- dem Teufelstanz), nur mit der Koloration wird das alles noch sehr knapp werden. Da wir aber erst mit den fertig kolorierten Animationen Alex, dem Komponisten einen kompletten stimmungsmässigen Eindruck der Sequenz vermitteln können, müssen wir so schnell wie möglich alle noch verbleibenden Szenen kolorieren. Da Ruth nun auch mit Ihrem Teil der Animation fertig ist, hat sie sich erfreulicherweise auch zum Kolorieren gemeldet. Natürlich brauchen wir noch einige Leute mehr.
Also wer noch jemanden kennt, oder den Sommer über nichts sinnvolles zu tun hat: Bitte melden, unter: Benjamin.Swiczinsky@faustfilm.at

Sonntag, Juli 16, 2006


HOW WE WORK 2

Werde Euch ein bisschen mehr davon erzählen, wie wir Animations-technisch arbeiten. Bevor ich eine Szene zu animieren beginne zeichne ich mir auf einem einzelnen Blatt die Extremes (Eckphasen) auf (siehe obiges Bild). Ich verwende verschiedene Farben, damit ich bei diversen Überlappungen der gleichen Figur nicht durcheinander komme. So ein Schema dient in erster Linie dazu, dass sich die Figur nicht im Laufe der Szene zu stark verändert (schrumpft, wachst, etc.), wie das oft vorkommen kann wenn man chronologisch (von vorne nach hinten) animiert. Die einzelnen Positionen der Figur (in diesem Falle des Pudels) werden dann jew. Auf ein einzelnes Blatt übertragen, dann werden zwischen Eckphase 1 und 2 die so genannten Inbetweens oder Zwischenphasen gezeichnet, die die beiden Positionen verbinden und die Bewegung abrunden. Ab und zu ist es bei uns so, dass Eck- und Zwischenphasen verschiedene Leute zeichnen. Meistens aber zeichnet es ein und der/die selbe ZeichnerIn.

Das zweite Bild was Ihr daneben seht (leider weiß ich nicht, wie man bei diesem Blog seine Bilder dorthin setzt wo man will. Bei mir landen sie leider immer ganz oben) hat mit meiner letzten Animation zu tun

Roland ein ehemaliger Faust-Mitarbeiter, der leider nie eine Szene animierte, uns dafür aber wunderbare Konzept- und Charakter-Entwürfe hinterließ entwarf, unter anderem, das obrige, genauer gezeichnete Bild mit dem Satyr und der dicken Frau. Ich vereinfachte das Bild ein bisschen für die Animation, da so extrem viele feine Schraffuren und Schatten sehr mühsam zu animieren sind. Ich verwendete unteres Bild gleich als Eckphase und entwarf ausgehend von diesem zwei weitere Eckphasen, die den weiteren Handlungsablauf erklären (siehe nächstes Pic).


Danach verband ich die 3 Eckphasen erst mit weiteren Extremes und dann mit Zwischenphasen. Va. interessant zu zeichnen war der Wein der den Körper der Hexe hinunter rinnt, sowie die Drehung des Satyrs von der Kamera weg zu ihr. Die Aktion besteht jetzt aus 35 Frames, wobei teils auf verschiedenen Ebenen gearbeitet wurde, da sich der Körper von der Hexe nicht immer bewegt. Werde diese Szene, zusammen mit vielen anderen morgen als Linetest aufnehmen. Ist schon ein ganz schöner Stoß g

eworden (siehe letztes Bild)

Donnerstag, Juli 13, 2006



HOW WE WORK...

SO, nachdem ich einige Hexen gezeichnet habe (2 rennende+ 2 tanzende + einer kopulierenden, einer Hexe mit Topf und einer sexy Hexy) , Robert mit seiner Notdurft-Hexe inklusive Zuschauer beinahe fertig ist und mir auch schon eine tanzende Hexe abgeliefert hat. (Wie immer eine hinreisende Animation von Mr.Maresch) und auch noch Ruth gerade noch an einer fressenden Hexe arbeitet, habe ich heute nach meiner letzten Hexen-Animation( eine mittel-häßliche Hexe mit Shakira-Hüftgelenken), habe mich jetzt wieder einer anderen Sequenz zugewandt. Nach den Entwurfzeichnungen eines ehemaligen Animators animiere ich ein Besäufnis zwischen einer fetten Hexe und einem Satyr)

Denn in der Walpurgisnachtszene tummeln sich jetzt schon folgende fertig animierte Charaktere:

-) Die Dämonin Lilith mit Ihrem Opfer (Robert)

-) 1 aus einem Trog fressender Fettsack (Gerhard)

-) 1 Hexe mit Vorliebe fürs Französische (Sie isst Frösche) (Ruth)

-) Eine Hexe, die sich mit einem Wildschweineber vergnügt (Robert)

-) 5 verschiedene tanzende Hexen (von Robert, Mario und mir)

-) 2 rennende lesbische Hexen (Benjamin)

-)1 eitle alte Hexe (Eva)

-) Eine Menschenmenge (Benjamin)

-) 1 junge hübsche Hexe (Benjamin)

-) ca. 1 Duzend Fledermäuse (Robert)

-) 1 Ziege (Robert)

-) 1 scheißende Hexe (Robert)

-) 2 kopulierende Pärchen (Benjamin, Christian K.)

-) Die geistige Trägheit in Person (Christian B.)

-) Der junge Faust als Zeichentrickfigur

…also immerhin: ca. 26 einzelne Animationen (und ich hab sicher einiges vergessen)

Der letzte große Block der noch fehlt ist der in der sich Mephistopheles in den Leibhaftigen verwandelt und anschließend mit einer Hexe tanzt. Robert arbeitet gerade an der Animation nach Vorlagen von Gerhard.

Ich glaube ich habe in diesem Blog noch gar nicht erklärt, wie wir bei der Walpurgisnachtsszene technisch vorgehen, oder? Falls ja erklär ich’s halt doppelt und diesmal sicherlich ausführlicher:

In der Szene gehen Mephisto und Faust als reale Personen durch eine komplette Trickfilmwelt, d.h. unser erstes Ausgangsmaterial für die Szene waren die Real-Aufnahmen mit den beiden Darstellern Ramin (Mephistopheles) und Richard (junger Faust) vor der Green-Screen, die wir während der Haupt-Drehzeit nach einem Storyboard zugrunde liegend abfilmten. Da diese erste Version des Storyboards nur sehr grob die Handlung skizzierte (es reichte für den Dreh der Real-Szenen, aber nicht als Vorlage für Animationen) , Re-storyboardete ich die Walpurgisnachtszene zusammen mit Philipp neu. Danach entwarf ich, gemeinsam mit Timur Tietze praktisch einen Statisten-Plan im Grundriss (siehe 1.Bild), auf dem festgelegt wurde wo, wann, wie und wohin sich welche Figuren bewegen und wo die „Kamera“ überall platziert wird. Nach diesem Grundriss entwarfen Timur, Philipp fröhlich und ich ein noch genaueres farbiges Storyboard auf dem nun auch die Hintergrund-Action eingezeichnet wurde und außerdem der erste Farbentwurf zur Spezifizierung der Stimmung erstellt wurde. Dieser Farbentwurf wurde allerdings nicht lange beibehalten. Unser Hintergrund- und 3d-Artist Holger Sadek legte einige Monate später in einem Production Painting (siehe Abb.2) die endgültige Farbgebung der Walpurgisnacht fest (Das einzige was aus der früheren Version blieb und weiterentwickelt wurde, war der starke Rot-Stich).

Die Animation läuft in dieser Szene so ab, dass alle Figuren einzeln analog animiert werden, dann digital koloriert und schlussendlich in eine vollkommen im 3d-Programm erstellten Landschaft gesetzt werden.

Die Schwierigkeit bei der Erstellung eines solchen 3-dimensionalen Raumes ist die, dass er letztendlich wieder mit den 2-dimensionalen Figuren zusammenpasst, sprich: er darf nicht zu 3-dimensional wirken, ansonsten wirken die Figuren, flach und wie aus Papier. Als Anhaltspunkt für die Erstellung des 3dimensionalen Raumes dienen Holger, die von ihm angefertigten 2dimensionalen Production Paintings, die er nun 3dimensional nachbauen muß.

Alles klar?

Mittwoch, Juli 12, 2006


EIN BUNTER HUND- DIE FARBEN DES PUDELS

Wie schon einige Posts vorher angesprochen, haben wir noch etwas Probleme mit der Farbgebung des Pudels.
Wir erstellten schon für die erste Szene mit dem Pudel auf der Wiese eine vollkommen kolorierte Version, wobei hier der Pudel ein sehr dunkelgraues Fell hatte. Das führte in Verbindung mit dem real gefilmten Hintergrund zu einem nicht sehr befriedigenden Ergebnis. Der Hund wirkte matt und eindeutig hineinkopiert, sprich: Das matte grau passte nicht mit dem relativ hellen Hintergrund der Haide zusammen. Wir beschloßen die Farbgebung komplett neu zu gestalten. Nachdem Philipp die Farbgebung in der Rohanimation sehr gefiel (dort war das Fell des Pudels komplett schwarz, dafür die Outlines in einem hellen grau), versuchte ich sie danach zu gestalten. Nachdem der Pudel im Film in drei Szenen in drei verschiedenen Lichtsituationen auftritt, mußte ich auch drei verschiedene Farbschemen entwerfen. Nachdem das schwarz und die hellen Outlines doch nicht ganz so gut in der Clean-Up-Animation aussahen, machte ich den Pudel komplett schwarz mit einer helleren schimmer im Fell (Auf der Haide gelb-braun, im Wald ein grünliches Dunkelbraun (was ein bisschen die Reflexion des vielen Grüns darstellen soll
-> siehe Abbildung oben) und dunles braun-rot in der Studierkammer).
Nachdem auch Philipp nach ein paar kleineren Änderungen mit der neuen Farbgebung einverstanden war, sollte das ganze ja eigentlich ganz gut funktionieren...eigentlich.
Zum testen kolorierte ich gestern die ersten paar Frames der Pudel-Waldszene. Als ich sie dann für die Animation zusammensetze, merkte ich leider , dass der Schimmer viel zu unruhig auf dem Pudel hin- und herspringt, da ich ja bei der Koloration keinen Anhaltspunkt für die genaue Position des Farbverlaufs habe. Höchstwahrscheinlich muß die Farbgebung jetzt nocheinmal neu gestalten. Zwei mögliche Lösungen gäbe es dann:
1.) Man gestaltet den Pudel doch einfärbig und sparrt sich den VErlauf
2.) Man zeichnet den Verlauf Bild für Bild auf den Original-Zeichnungen ein und nimmt diese neu auf.

Naja,wir werdens schon irgendwie machen ... there must be some kind of way outa here, said the joker to the thief...

Montag, Juli 10, 2006

HEXEN, HEXEN

Nachdem ich praktisch meine Pflicht getan habe und all die für mich zum animieren vorgesehenen Szenen erledigt habe, widmete ich mich einstweilen zusätzlichen Charakteren für die Walpurgisnacht-Orgie. Und bleiben wir gleich beim Wort „Orgie“ - Dafür, dass es eine solche sein soll, gibt es noch ziemlich wenige Sex-Szenen (außer eine kleine Begegnung der sodomitischen Art). Also beschloss ich, mit kurzer Absprache mit Philipp weitere kopulierende Gestalten zu animieren…nur was für welche? Da unser Grundkonzept der Walpurgisnachtsszene ist, dass sie in erster Linie abstoßend und vulgär wirken soll, zeichnete ich mal drauf los und kam zu solch schwachsinnigen Bildern, wie obigen. Doch dann merkte ich, dass im ursprünglichen Konzept noch eine Verfolgungsjagd zwischen zwei lesbischen Hexen stand. Also machte ich mich daran zwei neue Hexencharaktere zu entwerfen, die möglichst konträr aussehen sollten- also kam eine spindeldürre und eine fasslrunde Hexe heraus. Dann gings an die Animation- vorerst ein Laufzyklus aus 13 und 17 Frames. Dabei achtete ich darauf, dass die beiden Damen nicht gleich laufen- sprich: die dünne, leichte Hexe springt leichtfüßig, fast wie eine Heuschrecke durch die Gegend, während die dicke Hexe nach jedem Aufkommen mit dem Fuß, sich wieder mit mühe hochzieht um zum nächsten Sprung anzusetzen. Bin schon sehr gespannt wie dass ganze aussehen wird. Habe natürlich nicht alles selbst ersonnen, sondern wieder etwas Richard Williams zu Rate gezogen.

Nachdem ich mit den beiden Damen relativ bald fertig war, widmete ich mich nun einem heterosexuellen Pärchen, inspiriert von einer Zeichnung, die ich mal aus Fadesse und Hormonüberschuss vor Jahren gezeichnet hatte: Die Frau (Hexe) liegt oben und dominiert den Mann. Dabei krallt sie sich in seine Oberarme usw…

Ich hoffe meine bisherigen Posts erwecken nicht den Eindruck, dass es im ganzen Film nur um das eine geht. Die Walpurgisnachtsszene ist nun einmal eine Orgien-Szene. Das heißt aber nicht, dass in dem ganzen Film nur gef…geschlafen wird. Weder im Film, und hoffentlich gar nicht im Publikum…

Anbei findet Ihr noch die ersten Entwürfe von den beiden homosexuellen Hexen, der Topf-Hexe (siehe einige Posts vor diesem) sowie das Pärchen.



Sonntag, Juli 09, 2006





ANIMATIONS-MEETING UND LINETEST-AUFNAHME:

Heute gab es wieder ein kleines Treffen in der ASIFA Austria zwecks Linetests und Abgabe neuer Animationen von anderen AnimatorInnen.
Ruth kam mit der 3.Animation eines Pfeifengeist zu mir und wir nahmen in gemeinsam auf- Resultat: Sehr zufriedenstellend! Die Frage ist, ob die, bis jetzt, drei Pfeifengeister stilistisch zueinander passen. Denke aber, mit etwas Modifikationen in der digitalen Post-Produktion klappt das schon.
Außerdem haben wir die lange Szene mit dem jungen Faust und der jungen Hexe Aufgenommen. Da noch keine Zeit blieb zum genaueren Timing, kann man noch nicht sagen, ob alles 1A hinhauen wird. einige Sachen funktionieren aber schon jetzt, ohne Timing, sehr gut.
Unser Meisteranimator Robert Maresch konnte leider nicht vorbeikommen, bestätigte mir aber via Mail, dass er schon mit 2-3 weiteren Animationen fertig ist. Bin schon sehr gespannt darauf.
Achja, was ihr oben, zu beginn dieses Posts seht ist ein Demo-Screenshot zur Hexen-Faust_Tanzszene.

Achja, zuletzt noch ein kleiner Hinweiß: Die Idee zu diesem Blog ist nicht von mir sondern natürlich geklaut. Und zwar von Alexander Zlamal, der die Musik zu Faust komponiert. Den Link zu seinem Blog findet Ihr in meiner Linkliste.

frohes WM-Finale...

ANIMATION: HEXE MIT TOPF:

Gestern animierte ich einen neuen Charakter-die Topfhexe.

Da diesen Charakter/diese Szene ursprünglich ein anderer Animator animieren sollte, dem ich die meisten Entwürfe der Hexe mitgab, und sie bis heute nicht wieder zurückbekam, begann ich als erstes die Hexe neu zu entwerfen. Da der alte Entwurf Philipp sowieso nicht ganz so begeisterte, gestaltete ich die Hexe um einiges hässlicher und „un-kindlicher“

Als Animationsvorlage nahm ich den vor ca. einem Jahr aufgenommenen Gehtest, in dem ich vor Kamera den hinkenden Gang der Hexe simulierte. Gott sei dank hatte ich schon irgendwann den Timecode der Keyframes aus diesem Videotest rausgeschrieben, sodass ich diese nur mehr von meiner Person abzeichnen und auf den Hexen-Charakter umlegen musste. Da der Gang der Hexe sehr lange dahin geht und sich nicht wirklich viel dabei in der Bewegung verändert, erstellte ich einen ca. 5-sekündigen Loop, der nachher in eine weiterführende Bewegung übergeht. Sprich: Die Hexe bleibt dann stehen, erblickt Faust und Mephisto, begrüßt diese und zerrt einen abgetrennten Kopf aus ihrem Topf.

An und für sich wollte ich schon heute den nächsten Linetest machen. Da ich aber im Moment keine Digicam bei der Hand habe, wird sich das ganze auf morgen verschieben-sprich: das ganze fällt zusammen mit dem Animations-meeting.

Aufzunehmen sind dann: Die Ziege von Robert

Die Froschhexe von Ruth (beide sind schon getimet und müssen nur mehr clean aufgenommen werden)

Alle Szenen mit der jungen Hexe und Faust

Die Hexe mit Kopftopf

Weiters erlitt ich heute in der früh einen kleinen Schock. Ducrh das schwere Gewitter und den stürmischen Regen vergangene Nacht, riss es mein Wohnzimmerfenster auf und regnete stark hinein. Dabei wurde auch ein Stoß mit Zeichnungen fürs Faust-Projekt stark durchnässt. Es handelte sich dabei aber glücklicherweise um keine fertig gezeichneten Animationen, sondern um einige unwichtigere Entwürfe, sowie zwei, drei Kuverts mit Teilen der Rohanimation. Naja, ab jetzt werd ich das Fenster wohl besser verschließen…

Mittwoch, Juli 05, 2006

VOLLENDUNG DER JUNGER FAUST/JUNGE HEXE-SZENE:

SO, endlich geschaft! Heute, am dritten Tag habe ich mich zwar an nur einer einzigen Einstellung zugewandt, aber die war dafür sicherlich die schwierigste in dieser Szene und auch eine der schwierigsten Szenen des ganzen Films.

Wieso?

Grund 1: In der Szene berührt die junge Hexe den noch realen Faust, woraufhin sich dieser zur Zeichentrickfigur verwandelt. D.h. ich musste Real- und Animationsbild aufeinander abstimmen. Das machte ich indem ich Frames aus der realen Green-Box-Aufnahme ausdruckte und sie am Leuchttisch schematisch durchzeichnete. Diese Schemen dienten mir dann wiederum als Anhaltspunkte für meine Animation.

Grund 2: Der weibliche Gang. Für jeden (zumindest heterosexuellen männlichen) Animator ist es immer ein Genuss und eine Herausforderung eine wohlproportionierte nackte Frau zu animieren, da die Teile die euine Frau eben zur Frau machen alle zeitverzögert nachwippen. Doch das ist nicht alles. Die meisten Frauen haben eben noch den bekannten Hüftschwung und viele setzten einen Fuß vor den anderen (im Gegensatz dazu: männliche Charaktere, bei denen die Füße nebeneinander hergehen).

Das ganze dürfte also etwas schwieriger werden, weswegen ich in Richard Williams Animatoren-Bibel im WALK-Kapitzel nachschlage. Dort stoße ich auf folgendes einleitendes Zitat:

„…WALKS ARE ABOUT THE TOUGHEST THING TO DO RIGHT“(Ken Harris, Animator)

...na super! Im Buch gibt es ziemlich viele Gangarten zum kopieren, aber leider kaum weibliche Gänge (nur eine Seite)

Also von wo soll ich jetzt einen gescheiten verführerischen weiblichen Gang herbekommen? Natürlich! Bei einer der größten Verführerin des Kinos. Ich schaue mir Marilyn Monroe in Ausschnitten von „Some like it Hot!“ an. Darin findet sich auch in der Bahnhofsszene ein schöner Hüftschwung zum analysieren ;-)

Grund 3: Die beiden Charaktere beginnen sich am Ende der Szene zu drehen. Räumliche Drehungen zu zeichnen ist immer ein bisschen haglich. Gottseidank ist es eine ziemlich schnelle Bewegung. Da kann man immer etwas schummeln.

Naja, wie auch immer: Jetzt ist es nacht und ich hab die Szene VOLLENDET…nach nur 3 Tagen Arbeitszeit

SCHULTERKLOPFKLOPF….

Dienstag, Juli 04, 2006

ANIMATION: JUNGE HEXE:

Nachdem ich mir heute in der Früh neues gelochtes Papier besorgt hatte, gings gleich weiter mit der Animations-Arbeit. Heute waren die Close-Ups der jungen Hexe, die in der Walpurgisnacht-Sequenz mit Faust tanzt, dran.
Nachdem ich noch an der Figur etwas arbeiten mßte (letztendlich geben ihr jetzt, glaube ich, die Augenetwas besonderes und laszives), machte ich mich auch schon Animation. Ich ging wieder genau so vor, wie bei den Close_Ups des jungen Fausts. Sprich: Auch hier hat man noch im Schnitt gewisse Freiheiten, da alle einzelnen Szenen framegenau aneinander hängen.
Die einzige Szene, die etwas komplizierter zum animieren war die Subjektive von Faust, wie er vom Gesicht der Hexe zu ihren Brüsten blickt, filmisch aufgelöst als Schwenk von oben nach unten.
Um einerseits Arbeitszeit zu sparen und andererseits auch ein besseres Ergebnis ziu erzielen zeichnete ich das erste mal eine gesamte Szene im A4-Hochvormat (Mit einer Drehscheibe im Leuchttisch Gott sei dank kein all zu großes Problem). Ich zeichnete einen Zyklus von 10 Bildern (was im Film einer knappen Sekunde entspricht), sodass in der Postproduktion die Dame in beliebiger Geschwindigkeit abgeschwenkt werden kann. Hätte ich den Schwenk von vorn herein gezeichnet, wäre kein Zyklus möglich gewesen und auch die nachträgliche bestimmung der GEschwindigkeit wäre praktisch unmöglich gewesen. Naja, wie auch immer: Morgen werde ich, sollte ich mein bisheriges Tempo beibehalten, die Totalen der beiden angehen.

See ya up the road!
ANIMATION: JUNGER FAUST:

Habe heute angefangen, die Animation an dem jungen Faust in der Walpurgisnachts- Sequenz zu zeichnen. Dabei ist es mir gelungen alle Close-ups des jungen Fausts fertig zu animieren. Nach einer kurzen Besprechung mir Philipp via Handy, haben wir beschlossen noch einen kleinen angedeuteten Kuss der beiden vor dem Auftritt der Maus einzubauen.
Da ich jetzt den gesamten Juli dem Faust-Projekt allein widmen werde, plane ich, dass wir bis Ende Juli/Anfang August so gut wie alle Animationen des Films (ausgeschlossen 3d-Animationen) fertig zu stellen. Habe mir für diese Woche vorgenommen die gesamte Sequenz mit Faust und der jungen Hexe fertig zu stellen…das sind immerhin 15 Kameraeinstellungen. Doch einige davon sind sehr einfach zum umsetzen. Allein heute habe ich insgesamt 5 Einstellungen geschafft, wobei ich die Animation durchgehend gestaltet habe (sprich: das letzte Frame von Sz.22 geht nahtlos in das erste Frame von, z.B. Sz.24 über), sodass man noch im Nachhinein beim Schnitt etwas mehr Freiheit hat.
Das gelochte Papier (Wir benutzen beim zeichnen die klassische 3er-Disney-Lochung) ist sich auch aufs Blatt genau ausgegangen. D.h. Morgen muß ich mal in die ASIFA um neue Packen Papier zu lochen und dann geht’s weiter mit den Close-Ups von der jungen Hexe. Hier muß die Figur noch ein wenig genauer ausgefeilt werden, weswegen ich dafür etwas länger brauchen werde, als für den jungen Faust. Doch wenn ich gut in der Zeit bin, schaffe ich morgen alle Close-Ups der Hexe, und kann übermorgen die Totalen mit den beiden angehen…